Private Krankenversicherung: Darauf müssen Sie achten
Eine private Krankenversicherung abzuschließen, hat auf den ersten Blick große Vorteile. Vor allem jüngere Menschen profitieren häufig von niedrigeren Beiträgen als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dennoch: Der Wechsel in eine private Krankenversicherung will gut überlegt sein. WhoFinance erklärt, worauf Sie vor Abschluss einer privaten Krankenversicherung achten müssen. weiterlesen
Persönliches Lebensumfeld entscheidet
Bei der Wahl einer Krankenversicherung sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Gemeinsam mit Ihrem Finanzberater, Makler oder Vermittler sollten Sie folgende Fragen durchgehen, um herauszufinden, welche Form der privaten Krankenversicherung für Sie in Frage kommt:
- Müssen Sie eine gesetzliche Krankenversicherung abschließen oder müssen Sie sich privat versichern?
- Kommt für Sie eine Familienversicherung oder eine Krankenversicherung für Alleinstehende in Frage?
- Sind Sie vorbelastet durch Krankheiten, die beispielsweise beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung eine Rolle spielen könnten?
- Lohnt sich für Sie langfristig eher die gesetzliche Krankenversicherung oder die private Krankenversicherung? Wichtig ist dabei auch, ob Sie beispielsweise planen, später eine Familie zu gründen. Denn Kinder sind in der gesetzlichen Krankenkasse kostenlos mitversichert, sofern keines der Elternteile Mitglied einer privaten Krankenversicherung ist.
Private Krankenversicherung: Schnellschüsse vermeiden
Die Entscheidung für eine private Krankenversicherung (PKV) sollte besonders gründlich durchdacht werden. Denn ein Ausstieg aus der gesetzlichen Krankenversicherung und die Wahl eines bestimmten PKV-Anbieters sind für den Verbraucher fast immer Entscheidungen fürs Leben. Fehler bei der Auswahl der richtigen Krankenversicherung lassen sich nachträglich in der Regel nur noch schwer korrigieren.
Der Wechsel von einer privaten Krankenversicherung zu einer anderen kann darüber hinaus langfristig zu erheblich höheren Versicherungsbeiträgen führen. Und den Weg zurück zur gesetzlichen Krankenversicherung hat der Gesetzgeber mittlerweile faktisch versperrt.
Tarifbausteine richtig zusammenstellen
Eine private Krankenversicherung setzt sich immer aus mehreren Bausteinen zusammen, die jeweils für unterschiedliche Krankheitsrisiken gelten. Die betreffenden Leistungsspektren einer privaten Krankenversicherung müssen dabei korrekt auf die gesundheitliche, berufliche und finanzielle Situation des zu Versichernden abgestimmt sein. Nur so können Deckungslücken vermieden und die Höhe der Versicherungsbeiträge optimiert werden.
Deckungsumfang beachten
Wer bei der Wahl einer privaten Krankenversicherung lediglich die günstigsten Beiträge berücksichtigt, rechnet häufig völlig verkehrt. Denn die Leistungen der privaten Krankenversicherungen variieren zwischen den verschiedenen Anbietern mitunter sehr stark. Darauf sollten übrigens auch gesetzlich Versicherte unbedingt achten, wenn Sie den Basisschutz ihrer Kasse durch private Zusatzversicherungen, beispielsweise eine Zahnzusatzversicherung, verbessern und ausweiten wollen.
Beiträge zur Privaten Krankenversicherung
Die Tarife der privaten Krankenversicherung (PKV) können mitunter stark voneinander abweichen. Der Beitritt in die private Krankenversicherung ist generell freiwillig. Eine Vollversicherung kann man als Angestellter, der sozialversicherungspflichtig ist, aber nur dann abschließen, wenn das jährliche Bruttoeinkommen 49.500 Euro bzw. monatlich 4.125 Euro überschreitet.
Ausgenommen sind Beamte, Freiberufler und Selbstständige. Diese Berufsgruppen haben unabhängig von ihrem Einkommen die Wahl, ob sie eine private Krankenversicherung wählen oder sich gesetzlich versichern wollen.
Da sich die Beiträge der privaten Krankenversicherung nach dem individuellen Risiko des Versicherungsnehmers richten, spricht man vom so genannten Individualitätsprinzip einer privaten Krankenversicherung. Das individuelle Risiko bestimmt sich z.B. nach Alter und eventuellen Vorerkrankungen.
Bei leichteren Vorerkrankungen, wie etwa Bluthochdruck, wird bei der privaten Krankenversicherung meist ein Risikozuschlag berechnet. Dagegen wird die Aufnahme in eine private Krankenversicherung bei schwereren Vorerkrankungen in der Regel abgelehnt.
Berater zum Thema private Krankenversicherung
Um auf all diese Punkte beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung einzugehen, ist es sinnvoll, einen kompetenten Berater, Makler oder Vermittler hinzuzuziehen. Auf WhoFinance.de können Sie Experten in Ihrer Nähe finden, die von echten Kunden bewertet worden sind. Anhand der Bewertungen können Sie sich einen ersten Eindruck über einen Berater verschaffen, indem Sie von den Erfahrungen anderer Verbraucher zum Thema private Krankenversicherung profitieren.
Private Krankenzusatzversicherung: Versicherungsschutz optimieren
Für alle gesetzlich Versicherten wird es immer wichtiger, sich durch private Krankenzusatzversicherungen abzusichern. Denn wie fast in allen Bereichen der Vorsorge erhöht die Politik die gesetzlichen Versicherungsbeiträge erhöht, die dafür zur Verfügung stehenden Leistungen bleiben aber gleich – oder werden sogar reduziert. WhoFinance erklärt, welche Krankenzusatzversicherungen sinnvoll sind. weiterlesen
Überblick Krankenzusatzversicherung
Wer sich besser für einen Krankheitsfall absichern möchte, kann mit Blick auf die Übernahme der anfallenden Kosten nicht mehr allein auf die gesetzliche Krankenversicherung setzen.
Das betrifft nicht nur den Krankenhausaufenthalt oder die ärztliche Versorgung, sondern schließt auch die Kostenübernahme beispielsweise von ambulanten Leistungen, Zahnzusatzleistungen und Zahnvorsorge, Brillen und Sehhilfen, Heilpraktikern ein oder die Absicherung des Verdienstausfalles in Form von Tagegeld und Pflegegeld ein.
Unterschiedliche Leistungen kombinieren
In einer privaten Krankenzusatzversicherung können unterschiedliche Leistungen kombiniert werden. So lässt sich ein individueller Versicherungsschutz zusammenzustellen. Die anfallenden Beiträge zu einer Krankenzusatzversicherung werden u.a. auf der Grundlage von Eintrittsalter und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss festgelegt.
Außerdem haben auch die eingeschlossenen Leistungen der Krankenzusatzversicherung einen Einfluss auf den Beitrag. Aber nicht nur gesetzlich Versicherte können durch private Zusatzversicherungen ihren Versicherungsschutz optimieren, auch privat Versicherte profitieren unter Umständen davon. Denn auch durch eine private Krankenkasse sind nicht immer alle Leistungen abgedeckt.
Für beide Gruppen gilt also der Grundsatz: Informieren Sie sich über die Leistungen Ihrer Krankenversicherung, die Ihnen im Krankheitsfall zur Verfügung stehen. Entscheiden Sie dann individuell, welche Zusatzversicherung notwendig ist. Ein professioneller Finanzberater, Makler oder Versicherungsberater bzw. -vertreter kann Ihnen dabei helfen.
Mit einer freiwilligen privaten Krankenzusatzversicherung können Sie dann Schritt für Schritt Lücken in Ihrem Krankenversicherungsschutz schließen und sich im Krankheitsfall vor hohen Zuzahlungen schützen. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich zusätzlich durch eine private Krankenversicherung abzusichern.
Zahnzusatzversicherung
Die Zahnzusatzversicherung umfasst unter anderem Leistungen für Zahnersatz, Inlays und Implantate. Die durch eine Zahnzusatzversicherung abgedeckten Zahnleistungen sind oft mit einer Leistungsstaffel ausgestattet. Das heißt, dass pro Jahr nur eine bestimmte Leistungssumme vom Versicherer übernommen wird. Da es hier enorme Unterschiede gibt, lohnen sich ein ausgiebiger Vergleich verschiedener Zahnzusatzversicherungen und eine professionelle Beratung.
Ambulante Zusatzversicherung
Zu den Leistungen der ambulanten Zusatzversicherung zählen: Arznei/Rezeptzuzahlungen, Vorsorgeuntersuchungen, Psychotherapie, Heilpraktikerleistungen, Heil- und Hilfsmittel, Akupunktur und Sehhilfen.
Krankenhauszusatzversicherung
Durch die Krankenhauszusatzversicherung werden Ein- oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung versichert, wobei die Mehrkosten für die bessere Unterbringung sowie die zusätzlich anfallenden Arztkosten übernommen werden. In der Regel bestehen bei Abschluss einer Krankenhauszusatzversicherung dann auch eine freie Krankenhauswahl und die freie Arztwahl.
Krankenhaustagegeld
Gesetzlich Versicherte müssen bei Krankenhausaufenthalten bis zu 28 Tagen jeweils 10 Euro pro Tag aus der eigenen Tasche zahlen. Dazu kommen unter Umständen weitere Kosten wie Telefon- oder Fernsehgebühren, Fahrtkosten für Familienangehörige, Verpflegungsmehraufwand, Kosten für die Betreuung von pflegebedürftigen Familienangehörigen und der noch im Hause befindlichen Kinder.
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten hier keine Leistungen an. Mit dem Abschluss einer Krankenhaustagegeldversicherung können diese Kosten eines Krankenhausaufenthalts abgedeckt werden.
Krankentagegeld
Ein Mitglied einer gesetzlichen Krankenversicherung erhält im Krankheitsfall nach Beendigung der Lohnfortzahlung die so genannte Tagegeldleistung. Hier werden 70 Prozent des Bruttogehalts, maximal 90 Prozent des Nettoeinkommens geleistet.
Selbstständige oder Freiberufler erhalten seit dem 1.1.2009 kein Krankentagegeld mehr von der Krankenkasse. Hier rentiert sich eine Krankentagegeldversicherung besonders, um den Arbeitsausfall abzudecken.
Pflegetagegeld
In Deutschland gibt es rund zwei Millionen pflegebedürftige Menschen. Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht aber bei weitem nicht für alle Pflegeleistungen aus. Daher übernimmt diese nur die Grundversorgung und einen Teil der Kosten. Allein die Kosten für einen Pflegeheimplatz übersteigen die übernommenen Kosten um ein Vielfaches. Mit dem Abschluss einer privaten Pflegetagegeldversicherung kann diese Lücke in Form einer zusätzlichen privaten Pflegeversicherung geschlossen werden.
Welche privaten Zusatzversicherungen für Sie persönlich Sinn ergeben, hängt von Ihrer individuellen Lebenssituation ab. Professionelle Berater können Sie angesichts der zahlreichen Angebote auf dem Markt fachkundig beraten und Ihnen helfen, die für Sie beste Zusatzversicherung zu finden.
Private Krankenversicherung: Wichtige Fragen und Antworten
Das Thema Krankenversicherung ist komplex. Ob gesetzliche oder private Krankenversicherung: Die Leistungen und Preise der Anbieter unterscheiden sich zum Teil deutlich. WhoFinance beantwortet wichtige Fragen zum Thema gesetzliche und private Krankenversicherung. weiterlesen
Private Krankenversicherung: Besser als gesetzliche Krankenkasse?
Eine so pauschale Aussage kann man bei einer so weitreichenden und wichtigen Entscheidung wie der für die richtige Krankenversicherung nicht treffen. Es ist vielmehr entscheidend, bei der Wahl der Krankenversicherung die eigenen Wünsche und Lebensumstände im Hinblick auf die notwendige gesundheitliche Versorgung und Vorsorge genau zu analysieren. Daraus ergibt sich dann eine Vorstellung, welche Leistungen man von seiner Krankenversicherung erwartet.
Mit einer privaten Krankenversicherung oder einzelnen privaten Krankenzusatzversicherungen kann man sich ein Leistungspaket zusammenstellen, das den eigenen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Dabei kann man sich entscheiden, ob man ganz in die private Krankenversicherung wechselt oder in der gesetzlichen Krankenkasse bleibt und außerdem einzelne Krankenzusatzversicherungen abschließt.
Preise und Leistungen von privater Krankenversicherung unterschiedlich
Das Angebot an Krankenversicherungstarifen und die Komplexität der Versicherungsbedingungen sind extrem unübersichtlich. Es lohnt sich aber, sich genau zu informieren, welche Leistungen die Krankenversicherung im Krankheitsfall zahlt und welche nicht. Daher ist es immer sinnvoll, sich von einem erfahrenen Finanzberater bzw. Experten zum Thema private Krankenversicherung beraten zu lassen.
Denn der monatliche Beitrag ist nur ein Kriterium von vielen bei der Wahl des richtigen Tarifes einer privaten Krankenversicherung. Ein Finanzberater, Makler oder Vertreter wird einen über die Möglichkeiten und Fallstricke der einzelnen Versicherungen aufklären und einen guten Tarif finden, der die gewünschten Leistungen garantiert.
Private Krankenversicherung: Worauf sollte man bei der Beratung achten?
In erster Linie ist es wichtig, sich eine genaue Vorstellung davon zu machen, welche Leistungen man von einer Krankenversicherung erwartet. Ein guter Berater wird sie über die Möglichkeiten in den verschiedenen Leistungsbereichen der privaten Krankenversicherung, wie z.B. Krankenhausaufenthalt, Zahnersatz und Vorsorgeuntersuchungen aufklären.
Darüber hinaus wird Ihnen ein guter Berater, Makler oder Vermittler erklären, dass es wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass die Entscheidung für eine private Krankenversicherung eine Entscheidung für das ganze Leben sein sollte.
Vor einem Wechsel an die Altersrücklagen denken
Man kann den Tarif zwar i.d.R. jährlich wechseln, jedoch gehen die Altersrücklagen, die die Versicherung für den Krankenversicherten zurücklegt, bei einem Wechsel häufig zumindest zum Teil verloren – auch wenn der Gesetzgeber den privaten Krankenversicherungen hier mittlerweile strenge Auflagen zugunsten der Kunden gemacht hat.
Dennoch kann ein Wechsel einer privaten Krankenversicherung Ihre spätere Beitragshöhe dramatisch verändern. Daher wird bei einer guten Finanzberatung der Tarif nicht nach der aktuellen Beitragshöhe gewählt, da sich diese häufig ändern kann. Vielmehr wird der Berater mit Ihnen gemeinsam abwägen, ob Sie sich die private Krankenversicherung auch nach etwaigen Beitragserhöhungen noch leisten können.
Vor der Unterschrift unter den passenden Vertrag wird Ihnen der Berater die Versicherungsbedingungen genau erklären, damit Sie wissen, was Sie unterschreiben.
Für wen sind Krankenzusatzversicherungen sinnvoll?
Seit einigen Jahren und bedingt durch die regelmäßigen Gesetzesreformen wurden die Leistungskataloge der gesetzlichen Krankenkassen immer weiter reduziert. In einigen Bereichen weisen die Leistungen sogar gravierende Lücken auf.
Vor allem bei Zahnersatz, Brillen und Kontaktlinsen, aber auch bei Behandlungen im Krankenhaus (nicht nur im Ausland) müssen die Versicherten die Kosten teilweise oder sogar vollständig aus eigener Tasche bezahlen. Kosten für andere und/oder alternative Behandlungsmethoden wie zum Beispiel die von Heilpraktikern oder Akupunktur-Spezialisten werden in der Regel gar nicht übernommen.
Auch private Krankenversicherungen zahlen nicht alles
Auch wer eine private Krankenversicherung hat, hat nicht immer Anspruch auf Kostenübernahme oder all der Leistungen, die man für sich individuell abgesichert wissen möchte.
Was man im Einzelfall mit einer Zusatzversicherung abdecken will, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Doch eines darf man dabei nicht übersehen: Es gibt neben den kalkulierbaren auch immer unvorhersehbare Situationen, die einen dann finanziell stark belasten können.
Zahlt die gesetzliche Krankenversicherung bei Erkrankung außerhalb der EU?
Gesetzliche Krankenversicherungen übernehmen weder Behandlungskosten in Ländern außerhalb der EU, noch die Kosten für medizinisch notwendige Rücktransporte. Ausnahme: Wenn es zwischen Deutschland und einem Land außerhalb der EU ein spezielles Sozialversicherungsabkommen gibt. Fragen Sie dazu einen Finanzberater, Versicherungsberater oder Makler/Vermittler.
Wenn Sie also eine ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen müssen, kommen immense Kosten auf Sie zu. Beispiel Nordamerika: Die Behandlungskosten sind in den USA ungefähr 8 bis 10 höher als bei uns in Deutschland. Eine Aufnahmeuntersuchung in einem Krankenhaus beispielsweise kostet dort circa 1.500 Dollar.
Natürlich sind die Kosten von Land zu Land unterschiedlich. Aber je ausgefallener das Reiseziel ist, desto schlechter wird dort wahrscheinlich auch die medizinische Versorgung. Deswegen sollte gerade der Rücktransport nach Hause immer zusätzlich durch eine private Krankenversicherung abgedeckt werden. Es gibt auf diesem Sektor die unterschiedlichsten Tarife und Angebote. Aus diesem Grund sollten Sie sich unbedingt rechtzeitig vor einer Reise über Zusatzversicherungen von privaten Krankenversicherungen beraten lassen.
Welche Absicherung bietet eine Krankentagegeld-Versicherung?
Ein gesetzlich Versicherter erhält im Krankheitsfall nach Beendigung der Lohnfortzahlung die so genannte Tagegeldleistung. Hier werden 70 Prozent des Bruttogehalts, maximal 90 Prozent des Nettoeinkommens geleistet.
Die Höhe des gezahlten Krankengeldes richtet sich nach dem Einkommen des Versicherten und wird bis zum Erreichen der Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt. Liegt aber der Verdienst über der Beitragsbemessungsgrenze, reicht die Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr aus.
Mit einer zusätzlichen Krankentagegeld-Versicherung einer privaten Krankenversicherung lässt sich der Verdienstausfall aber bis zu 100 Prozent überbrücken. In diesem Falle kommt allerdings das Bereicherungsverbot zum tragen: Das Einkommen während der Krankheit darf das „normale Einkommen“ nicht übersteigen.
Für Selbstständige oder Freiberufler wurde das Krankentagegeld von der Krankenversicherung ab dem 01.1.2009 gestrichen. Um Verdienstausfälle abdecken zu können, sollte diese Berufsgruppe das Risiko bei zeitweiliger Arbeitsunfähigkeit auf jeden Fall mit einer privaten Krankentagegeld-Versicherung absichern.
Ein weiterer Grund liegt in der Aussteuerung bei den gesetzlichen Krankenversicherungen: Für dieselbe Krankenbehandlung innerhalb von drei Jahren wird das Krankentagegeld nur für insgesamt 78 Wochen ausgezahlt. Bei einer privaten Krankentageversicherung gibt es diese Aussteuerung nicht.
Private Krankenversicherung: Die wichtigsten Begriffe
Bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es eine Vielzahl an wichtigen Punkten zu beachten. Entscheidend ist, dass man sich vor Abschluss einer privaten Krankenversicherung umfassend informiert und kundig macht. WhoFinance erklärt die wichtigsten Begriffe zum Thema private Krankenversicherung. weiterlesen
Beitragsbemessungsgrenze
In den vergangenen Jahrzehnten ist die Beitragsbemessungsgrenze in der Kranken- und Pflegeversicherung von verschiedenen Bundesregierungen immer wieder erhöht worden. Ein Grund für den Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze ist eine regelmäßige Anpassung um die Inflation.
Viel wichtiger ist aber ein anderer Grund: Die Politik wollte insbesondere in den letzten 15 Jahren den Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung erschweren.
Seit dem Jahr 2012 liegt die Bemessungsgrenze bei einem Einkommen von 45.900 Euro jährlichem bzw. 3825 Euro monatlichem Bruttoeinkommen. So viel müssen Sie als gesetzlich sozialversicherter Arbeitnehmer also mindestens verdienen, um in eine private Krankenversicherung wechseln zu können.
Und: Die monatlichen Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung werden auf Basis der Beitragsbemessungsgrenze berechnet. Diese ist ausschlaggebend, bis zu welcher Gehaltshöhe Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sowie auch Pflegeversicherung abgeführt werden müssen.
Beihilfe zur Krankenversicherung
Die Beihilfe zur Krankenversicherung ist nur für Richter, Beamte und deren Angehörige relevant. Die Behörden, die diesen Berufsgruppen gesetzlich vorgesetzt ist (Dienstherr) beteiligt sich dabei an den Kosten, die bei der Behandlung einer Krankheit durch einen Arzt entstehen. Die Beihilfe zur Krankenversicherung ist je nach Art und Sitz des Dienstherrn prozentual aufgeteilt.
Richter und Beamte sind grundsätzlich nicht verpflichtet, Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu sein. Sie können sich dort aber freiwillig versichern. Um einen angemessenen Schutz vor Krankheitskosten zu erreichen, können dann eventuelle Lücken durch Zusatzkrankenversicherungen geschlossen werden. Auch für diese Zusatzkrankenversicherungen gibt es Beihilfen durch den Dienstherrn spezielle Beamtentarife, die in der Regel kostengünstiger sind.
Aufgrund der Beihilfe können also private Zusatzkrankenversicherungen für Beamten und andere Berufsgruppen, die von der Beihilfe profitieren können, besonders attraktiv sein. Allerdings ist zu beachten, dass in den letzten Jahren auch Leistungen der Beihilfe gekürzt worden sind. Daher müssen sich auch diese Berufsgruppen dem Thema private Krankenversicherung besonders widmen.
Gesetzliche Krankenversicherung
In Deutschland gilt, dass grundsätzlich jeder, der weniger als 47.700 Euro brutto im Jahr verdient, in eine gesetzliche Krankenversicherung eintreten muss. Beamte, Freiberufler und Selbstständige haben die freie Wahl, ob sie eine private Krankenversicherung abschließen oder sich gesetzlich versichern möchten.
Pflegeversicherung
Die Pflegeversicherung dient zur Absicherung von Pflegebedürftigkeit, vor allem im Alter. Für Personen, die freiwillig in die gesetzliche Krankenkasse eintreten, gibt es die Möglichkeit, sich auch in der gesetzlichen Pflegeversicherung abzusichern.
Ebenso kann eine Pflegeversicherung bei einem Privatunternehmen gewählt werden. Personen, die in der privaten Krankenversicherung voll versichert sind, müssen auch Mitglied in einer privaten Pflegeversicherung werden.
Private Krankenversicherung: Risikozuschlag
Liegt beim Versicherten durch Vorerkrankungen ein erhöhtes Krankheitsrisiko vor, können für die Annahme des Antrages in eine private Krankenversicherung besondere Bedingungen gelten. Häufig müssen sie einen Risikozuschlag bezahlen. Manchmal kommt es sogar dazu, dass private Krankenversicherungen sich weigern, einen Antragsteller zu versichern.
Private Krankenversicherung: Zusatzversicherung
Wenn Sie sich entscheiden, in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben, kann eine private Zusatzversicherung Sie zusätzlich absichern. Fragen Sie dazu einen kompetenten Finanzberater bzw. einen Versicherungsfachmann/fachfrau, der/die Ihnen die unterschiedlichen Formen privater Zusatzversicherungen vorstellen kann.
Private Krankenversicherung: Den richtigen Berater finden
Wenn Sie noch offene Fragen zum Thema private Krankenversicherung haben oder einen Wechsel der Krankenkasse in Betracht ziehen, kann Ihnen ein kompetenter Finanzberater, Versicherungsberater, Makler oder Vermittler helfen. Er erläutert Ihnen die wichtigsten Versicherungsformen und kann Ihnen ein individuelles Konzept für Ihre private Krankenversicherung erstellen.