Wie Sie sich als Anleger richtig einschätzen
Bei der Geldanlage wird zwischen verschiedenen Anlegertypen unterschieden: sicherheitsorientierte, ertragsorientierte, wachstumsorientierte und spekulative Anleger. WhoFinance erklärt, wie Sie Ihr Anlageverhalten richtig einschätzen können. weiterlesen
Risikobereitschaft einschätzen
Wenn Sie einen seriösen Finanzberater oder Anlageberater aufsuchen, wird er Ihnen die Frage stellen, welches Risiko Sie bei der Geldanlage eingehen möchten. Das heißt: Sind Sie bereit, Verluste hinzunehmen, dafür aber im Gegenzug die Chance auf eine höhere Rendite zu haben? Anders formuliert: Welcher Anlagetyp sind Sie?
Eine Antwort auf diese Frage kann Ihnen niemand abnehmen. Sie sollten sich damit im Idealfall deshalb vor einem Beratungsgespräch beschäftigen. Ein guter Finanzberater kann mit Ihnen aber auch anhand einer Checkliste Schritt für Schritt Ihr persönliches Risikoprofil erarbeiten. Er wird anhand Ihrer Vermögenssituation und Ihrer Ziele auch einzuschätzen versuchen, welches Risiko Sie finanziell tragen können.
Risikoprofil festlegen
Abhängig davon, welcher Anlegertyp Sie sind, wird der Berater Ihnen Geldanlagen unterschiedlicher Risikoklassen empfehlen, die für Sie in Frage kommen.
Ziele und Pflichten beachten
Üblicherweise werden vier verschiedene Anlegertypen unterschieden. Am Ende werden Sie zwar nicht zu 100 Prozent in ein festes Schema passen. Aber Sie und Ihr Berater haben nach einer tiefer gehenden Analyse wichtige Anhaltspunkte, welche Anlageklassen für Sie geeignet sind.
Achten Sie darauf, dass Ihr Risikoprofil sowohl zu Ihrer Persönlichkeit als auch zu Ihren finanziellen Zielen und vor allem Pflichten passt! Es bringt nichts, wenn Sie nur Ihrem Bauchgefühl folgen und immer „auf Nummer sicher“ gehen, auf der anderen Seite aber dringend auf eine etwas höhere Verzinsung Ihrer Ersparnisse angewiesen sind, um beispielsweise später im Alter finanziell abgesichert zu sein.
Kopf und Bauch entscheiden
Umgekehrt müssen Sie mit Ihren Geldanlagen gut schlafen können und dürfen nicht nur auf mögliche Gewinne schielen. Im Klartext: Bei der Entwicklung einer Anlagestrategie geht es um Kopf und Bauch.
Behalten Sie Ihr Risikoprofil bei allen Beratungsgesprächen und Anlageentscheidungen immer im Hinterkopf. Eine Studie der Zurich-Versicherung hat ergeben, dass viele Anleger ihr eigenes Risikoprofil nach dem ersten Beratungstermin rasch wieder vergessen, fortan ihr Augenmerk nur noch auf die Rendite legen und sich blind auf die Empfehlungen ihres Finanzberaters verlassen.
Risikoprofil anpassen
Wichtig ist auch: Im Laufe Ihres Lebens werden Sie Ihr Anlageverhalten verändern müssen. Ein 30-Jähriger mit einer Lebenserwartung von 50 bis 60 Jahren kann höhere Risiken bei der Geldanlage eingehen als ein 70-Jähriger, der bereits in Rente ist. Das Risikoprofil hat also auch immer etwas mit dem individuellen Anlagehorizont zu tun.
Die 4 Risikotypen
Die Tabelle zeigt beispielhaft, welche Anlegertypen es gibt und welchen Anlagehorizont sie idealerweise haben, um solide Vermögen aufzubauen.
Anlegertyp | Anlageziel | Anlagehorizont |
---|---|---|
sicherheitsorientiert | Kapitalerhalt bei niedriger Rendite und geringstem Risiko | 6 Monate bis 2 Jahre |
ertragsorientiert | Langsamer Vermögensaufbau bei durchschnittlicher Rendite & überschaubarem Risiko | 3 Jahre bis 5 Jahre |
wachstumsorientiert | Dynamischer Vermögensaufbau bei überdurchschnittlicher Rendite & erhöhtem Risiko | 5 Jahre bis 10 Jahre |
risikofreudig | Spekulativer Vermögensaufbau bei sehr hohem Risiko | 10 Jahre und länger |
Worauf gute Berater achten
Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings: Es gibt viele sicherheitsorientierte Anleger, die ihre vorsichtige Strategie über Jahrzehnte fahren. Genauso gibt es risikofreudige Anleger, die keinen Anlagehorizont von 10 Jahren oder mehr haben, sondern Freude am kurzfristigen Spekulieren haben.
Letztlich ist es eine Frage der eigenen Veranlagung und Vorlieben, welcher Anlegertyp man ist. Ein guter Finanzberater oder Anlageberater wird darauf achten, dies einerseits in seine Beratung einfließen zu lassen, andererseits aber darauf hinzuweisen, wenn Emotionen die Oberhand über die Vernunft gewinnen.
Wichtige Faustregeln für Anleger
Zwei Faustregeln gibt es, die für jeden Anleger gelten müssen:
- Halten Sie immer mindestens drei Monatsgehälter an Liquidität als Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben (Autoreparatur, neue Waschmaschine etc.). Dafür eignen sich Tagesgeldkonten hervorragend. Auf Internet-Vergleichsportalen können Sie aktuelle Angebote für Tagesgeld miteinander vergleichen.
- Streuen Sie Ihre Ersparnisse bzw. Ihr Vermögen immer auf unterschiedliche Anlageklassen.
Sicherheitsorientierte Anleger:
Darauf müssen sie achten
Viele Anleger parken einen Großteil ihres Geldes dauerhaft auf dem Konto und genießen das Gefühl von Sicherheit. WhoFinance erklärt, woran Sie erkennen, dass Sie zu diesem Anlegertypus gehören, worauf Sie achten müssen und an welche Risiken Sie als sicherheitsorientierter Anleger vielleicht noch gar nicht gedacht haben. weiterlesen
Wie ein sicherheitsorientierter Anleger tickt
Sie möchten bei der Geldanlage kein Risiko eingehen? Auch nur einen kleinen Teil Ihrer Ersparnisse durch etwas riskantere Geldanlagen wie etwa Anleihen oder Aktien zu verlieren, ist Ihnen ein Graus, verursacht bei Ihnen Stressgefühle und schlechten Schlaf? Dann sind Sie ohne Zweifel ein sicherheitsorientierter Anleger, für den „Null Risiko“ über alles geht.
Wertpapiere für sicherheitsorientierte Anleger
Für Sie kommen in erster Linie Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und Banksparpläne infrage. Auch eine klassische Kapitallebensversicherung oder eine Riester-Rente als Altersvorsorge ist für Sie noch vertretbar. Damit können Sie durch regelmäßige Sparbeträge langsam Vermögen aufbauen und erhalten gegebenenfalls sogar eine steuerliche Förderung.
Es spricht auch nichts dagegen, dass Sie in Anleihen von Schuldnern mit exzellenter Bonität investieren, zum Beispiel in Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland oder der Schweiz. Ebenso fahren Sie mit einem Bausparvertrag sicher.
Konservative Fonds statt Aktien
Riskantere Anlagen sollten Sie – wenn überhaupt – nur für einen kleinen Teil Ihrer Ersparnisse (maximal 10 Prozent) in Erwägung ziehen. Sie können beispielsweise in aktiv gemanagte Investmentfonds oder passive Indexfonds (sogenannte ETFs) auf Aktien großer, solider Unternehmen (sogenannte „Blue Chips“) investieren. Hier eignen sich vor allem Sparpläne für Sie, in die Sie monatlich oder pro Quartal einbezahlen. Damit können Sie Risiken gut streuen.
Zur Abrundung Ihres Portfolios können Sie überlegen, ein paar Prozent Ihres Vermögens in einen offenen Immobilienfonds zu investieren. Immobilien gelten als wichtige Ergänzung in einem Portofolio. Sie sind für sicherheitsorientierte Anleger aber kein absolutes „Muss“. Noch dazu fallen hier bei einigen Fonds hohe Kosten an.
Sicherheitsorientierte Anleger: Das sind die Tabus
Direkte Investments in einzelne Aktien sollten für Sie ebenso ein Tabu sein, wie alle Formen von Zertifikaten, riskantere Indexfonds, geschlossene Fonds aller Couleur sowie alternative Investments. Auch Anleihen von Unternehmen oder von Staaten mit geringerer Bonität als die der Bundesrepublik Deutschland sind nicht geeignet für Sie.
Sie sollten dabei allerdings auch wissen, dass Sicherheit ihren Preis hat. Denn als streng sicherheitsorientierter Anleger haben Sie kaum Chancen, unter dem Strich eine Rendite zu erwirtschaften, die Ihre Ersparnisse wachsen lässt.
Steuern und Inflation fressen Rendite
Im schlechtesten Fall verlieren Sie unter dem Strich sogar Geld. Der Grund: Auf Ihre magere Rendite müssen Sie eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent plus Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag bezahlen. Die Inflation (derzeit in Deutschland 1 Prozent) droht Ihren Gewinn am Ende ganz aufzufressen und Ihre Ersparnisse sogar schleichend zu vernichten.
Kosten nicht vergessen
Hinzu kommen Kosten, mit denen einige sehr sichere Geldanlagen verbunden sind. Bei einer Kapitallebensversicherung beispielsweise können schnell saftige Gebühren anfallen, die Ihre sowieso schon mageren Gewinne auffressen.
Wenn Sie damit besser leben können als Gefahr zu laufen, mit einer Geldanlage auch mal ein paar Prozentpunkte Verluste einzufahren, sind Sie mit Ihrer sicherheitsorientierten Anlagestrategie gut bedient.
Sicherheitsorientierter Anleger: Das Musterportfolio
Ihr Musterportfolio:
- 60 Prozent Anleihen erstklassiger Bonität
- 20 Prozent Liquidität (Tages- oder Festgeld)
- 10 Prozent Aktienfonds mit Schwerpunkt „Blue Chips“
- 10 Prozent Immobilienfonds
Ertragsorientierte Anleger: Darauf müssen sie achten
Ertragsorientierte Anleger wollen mehr als nur ihr Kapital erhalten. Allerdings sind sie nicht bereit, größere Risiken einzugehen. Damit sind ihre Renditechancen begrenzt. WhoFinance erklärt, woran Sie erkennen, dass Sie ein ertragsorientierter Anleger sind und welche Anlageklassen für Sie in Frage kommen. weiterlesen
Wie ein ertragsorientierter Anleger tickt
Sie geben sich nicht mit Mini-Renditen zufrieden, wollen nach Abzug der Abgeltungssteuer mindestens die Inflationsrate schlagen und im besten Fall Ihre Ersparnisse langsam, aber sicher wachsen sehen. Ein paar Kursrisiken und Zinsschwankungen in Ihrem Depot sorgen bei Ihnen nicht gleich für schlaflose Nächte, sondern gehören für Sie zum Anlegerleben dazu.
Herbe Verluste wollen Sie bei der Geldanlage allerdings nicht einfahren – auch nicht, wenn Sie auf der anderen Seite die Chance auf eine deutlich bessere Rendite hätten. Im Gegenteil: Der langfristige Kapitalerhalt steht bei Ihnen an erster Stelle.
Das alles trifft auf Sie zu? Willkommen im Club der ertragsorientierten Anleger. Einer aktuellen Umfrage der Zurich-Versicherung unter 1.000 Anlegern zufolge, ordnen sich knapp 60 Prozent der Anleger dieser Gruppe zu.
Fokus auf langfristigem Vermögensaufbau
In Ihrem Fokus steht bei der Geldanlage vor allem der langfristige Vermögensaufbau. Wenn Sie für eine größere Anschaffung wie zum Beispiel eine neue Wohnzimmer-Schrankwand, eine Urlaubsreise oder ein neues Auto sparen, legen Sie lieber monatlich feste Geldbeträge auf ein Tagesgeldkonto, anstatt in kurzfristige Anlagen mit höherem Risiko zu gehen.
Wenn es um Ihre Altersvorsorge geht, die in 15 Jahren beginnende Ausbildung Ihrer Kinder oder den Kauf eines Hauses in fernerer Zukunft, sind Sie aber bereit, etwas stärker ins Risiko zu gehen und die Chancen am Kapitalmarkt mit Bedacht zu nutzen.
Wertpapiere für ertragsorientierte Anleger
Für Sie kommen bei der Geldanlage in erster Linie festverzinsliche Anlagen wie Anleihen infrage. Hier können Sie im Gegensatz zum streng sicherheitsorientierten Anleger einen Blick auf solide Unternehmensanleihen großer Konzerne werfen. Sie versprechen eine etwas höhere Rendite als deutsche Staatsanleihen. Eine gute Möglichkeit, um in diese Anlageklasse zu investieren, bieten Anleihefonds oder Anleihe-ETFs.
Aktienfonds statt Einzelaktien
Aktien sollten Sie mit Ihrem Ertrags-Anspruch nicht mit spitzen Fingern anfassen. Allerdings eignen sich für Ihren Risikotyp nur Investmentfonds oder Indexfonds, die in grundsoliden Unternehmen engagiert sind. Damit können Sie Risiken breit streuen. Das gleiche gilt für fondsgebundene Lebensversicherungen und Riester-Verträge.
Einzelinvestments in Aktien sind dagegen keine geeignete Anlageform für Sie. Von Zertifikaten sollten Sie ebenfalls die Finger lassen. Als langfristige Geldanlage kommen für Sie auch Kapitallebensversicherungen infrage, die einen Teil Ihres Geldes an den Aktienmärkten anlegen.
Immobilienfonds oder Eigentumswohnung
Zu jedem ausgewogenen Portfolio gehören Immobilien. In diese Anlageklasse können Sie entweder über offene Immobilienfonds investieren, die allerdings in wenig schwankungsanfälligen Märkten aktiv sein sollten. Fragen Sie dazu Ihren Berater. Sollten Sie sich es leisten können, sollten Sie auch den direkten Erwerb einer Eigentumswohnung in Erwägung ziehen.
Als ertragsorientierter Anleger können für Sie zum Beispiel auch Dachfonds, Absolute-Return-Fonds und alternative Investmentfonds (zum Beispiel auf Rohstoffe) geeignet sein. Fragen Sie Ihren Berater nach Fonds, die Ihrem Risikoprofil entsprechen. Auch sollten Sie besonders auf die Kosten (Ausgabeaufschläge, Managementgebühren) achten.
Ertragsorientierter Anleger: Das Musterportfolio
Ihr Musterportfolio:
- 30 Prozent Anleihen (direkte Investments, Anleihefonds oder Indexfonds)
- 30 Prozent Aktien (über Aktienfonds oder Indexfonds)
- 15 Prozent Liquidität (Tages- oder Festgeld)
- 15 Prozent Immobilien (offene Immobilienfonds)
- 10 Prozent Alternative Investments (Investmentfonds)
Wachstumsorientierte Anleger:
Darauf müssen sie achten
Wachstumsorientierte Anleger haben das Ziel, mit ihren Geldanlagen überdurchschnittliche Renditen einzufahren und ihr Vermögen aktiv zu vermehren. Dabei sind sie auch bereit, Risiken einzugehen – allerdings ohne ihr ganzes Vermögen aufs Spiel zu setzen. WhoFinance erklärt, was einen wachstumsorientierten Anleger ausmacht und worauf er achten muss. weiterlesen
Wie ein wachstumsorientierter Anleger tickt
Sie wollen mit Ihren Geldanlagen über einen längeren Zeitraum in jedem Fall eine Rendite erwirtschaften, mit der Ihr Vermögen spürbar wächst – und zwar nach Abzug der Kapitalertragssteuer (25 Prozent plus ggf. Kirchensteuer) und der Inflation. Dafür sind Sie bereit, ins Risiko zu gehen und im Zweifel auch vorübergehende Verluste in Kauf zu nehmen.
Gleichzeitig wollen Sie aber auch genau wissen, welches Risiko Sie mit Ihren Geldanlagen fahren. Sie interessieren sich deshalb für das Thema Geldanlage, verstehen die wichtigsten Begrifflichkeiten aus der Finanzwelt. Sie können im engen Austausch mit Ihrem Finanzberater eine Anlagestrategie entwickeln, seinem Rat vertrauen, aber sich auch ein eigenes Urteil bilden.
Wertpapiere für wachstumsorientierte Anleger
Ganz grundsätzlich kommt für Sie der Großteil der klassischen Geldanlage-Instrumente in Betracht. Dazu gehören als Grundlage Ihres Depots Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit sehr guter und guter Bonität, entweder als direkte Investments oder in Form von Anleihefonds oder Anleihe-ETFs.
Aktieninvestments breit streuen
Auf der Aktienseite können Sie als wachstumorientierter Anleger durchaus in einzelne Titel investieren. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihr Geld nicht nur auf drei oder vier, sondern auf deutlich mehr Aktien verteilen. Sonst laufen Sie Gefahr, Klumpenrisiken zu bilden. Sollten Ihre Ersparnisse Einzelinvestments nicht hergeben, weichen Sie auf Investmentfonds oder ETFs aus.
Sie können als wachstumsorientierter und langfristig orientierter Anleger auch in Fonds Geld anlegen, die nicht nur in große, sondern auch in kleinere, wachstumsstarke Unternehmen investieren. Ein Finanzberater oder Anlageberater kann bei der Auswahl helfen. Darüber hinaus kommen für Sie auch die Aktienmärkte in den sogenannten Emerging Markets (zum Beispiel Asien, Südamerika) infrage.
Zertifikate für Mittelfrist-Anlagen
Wenn Sie Geld nur für einige Monate oder wenige Jahre anlegen wollen und sich nicht mit wenigen Prozentpunkten Rendite zufrieden geben wollen, können Zertifikate auf Aktien für Sie eine Lösung sein. Sie bieten die Chance, einen Geldbetrag beispielsweise für 8 oder 14 Monate indirekt am Aktienmarkt zu investieren. Mit Hilfe von Sicherheitspuffern können Sie das Risiko von Kursverlusten abfedern.
Fondsgebundene Produkte attraktiv
Für die langfristige Geldanlage und die Altersvorsorge kommen für Sie auch fondsgebundene Lebensversicherungen in Betracht. Sie bieten im Gegensatz zu klassischen Kapitallebensversicherungen keine garantierte Verzinsung, dafür aufgrund von Aktieninvestments höhere Renditechancen.
Genauso können Sie Ihre Ersparnisse mit Hilfe einer fondsgebundenen Riester-Rente bzw. Rürup-Rente arbeiten lassen. Hier können Sie gegebenenfalls auch von steuerlichen Vorteilen profitieren.
Anlagehorizont festlegen
Als wachstumsorientierter Anleger sollten Sie sich besonders darüber im Klaren sein, wie Ihr Anlagehorizont ist. Das heißt: Bis wann möchten Sie welche Ziele mit Ihren Geldanlagen erreichen? Wie lange kann Ihr Geld in verschiedenen Anlageklassen gebunden sein?
Der Grund: Investieren Sie einen Großteil Ihres Geldes in schwankungsanfällige Anlagen wie zum Beispiel Aktien, benötigen es aber in wenigen Jahren für eine Investition (etwa den Kauf einer Immobilie), fahren Sie möglicherweise ein zu hohes Risiko.
In diesem Fall können kurz- und mittelfristige Anlagen eine Lösung sein, weil sie etwas höhere Renditechancen bringen als Fest- oder Tagesgelder, beispielsweise Zertifikate auf Aktien mit Sicherheitspuffer wie etwa Discount-Zertifikate.
Wachstumsorientierter Anleger: Das Musterportfolio
Ihr Musterportfolio:
- 20 Prozent Anleihen (z.B. direkte Investments oder Fonds)
- 60 Prozent Aktien (z.B. direkte Investments oder Fonds)
- 10 Prozent alternative Investments (z.B. Rohstofffonds, Gold)
- 10 Prozent Liquidität (Tages- oder Festgeld)
Spekulative Anleger:
Worauf sie achten müssen
Spekulative Anleger haben die Chance, mit ihren Geldanlagen wohlhabend zu werden – allerdings auch bettelarm. Sie leben deshalb gefährlich, selbst wenn sie einen guten Finanzberater oder Anlageberater haben. WhoFinance erklärt, woran Sie erkennen, ob Sie ein spekulativer Anleger sind. Und falls ja, worauf Sie achten müssen. weiterlesen
Wie ein spekulativer Anleger tickt
Sie haben bei der Geldanlage vor allem eines im Blick: Die Rendite. Egal, ob Sie nun Geld kurz-, mittel- oder langfristig anlegen – für Sie zählt weniger der stetige Ertrag, sondern in erster Linie, aus Ihrem Kapital immer das Maximum herauszuholen. Dabei sind Sie sich der Risiken bewusst, die Sie eingehen. Aber Sie sind bereit, Sie zu tragen und im Zweifel auch hohe Verluste in Kauf zu nehmen.
Wertpapiere für spekulative Anleger
Solide Staatsanleihen und klassische Lebensversicherungen werfen Ihnen zu geringe Renditen ab. Sie nutzen sie bestenfalls als Beimischung im Portfolio. Aber eigentlich bevorzugen Sie deutlich riskantere Hochzinsanleihen von aufstrebenden, aber sehr schwankungsanfälligen Volkswirtschaften in Schwellenländern oder von kleineren mittelständischen Unternehmen.
Alles auf Aktien
Bei der Altersvorsorge setzen Sie fast ausschließlich auf Aktien. Sie investieren nicht nur in Aktien oder Aktienfonds großer Konzerne mit Sitz in westlichen Industrieländern, sondern finden auch Gefallen an Unternehmen, die in den aufstrebenden Volkswirtschaften (Asien, Südamerika) zuhause sind.
Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist für Sie nicht ausgeschlossen, sie sollte aber Aussicht auf eine ansehnliche Rendite bei höherem Risiko bringen und sich noch dazu steuerlich auszahlen. Die Erträge aus der fondsgebundenen Lebensversicherung müssen die fälligen Kosten bei weitem übersteigen.
Im Falle von kurz- und mittelfristigen Geldanlagen sind Sie dazu bereit, einzelne Aktien nur vorübergehend zu halten, also für wenige Monate, Wochen oder sogar Tage. Sie setzen also auf schnelle Gewinne. Die Dividende einer Aktie steht für Sie dabei nicht im Mittelpunkt, sondern alleine die Chance auf Kurssteigerungen.
Alle Wertpapiere erlaubt
Sie nutzen auch verschiedene Formen von Zertifikaten, Derivaten, Optionen und Futures, unter anderem solche, mit denen man auf fallende Kurse setzen kann.
Genauso tummeln Sie sich im Rohstoffbereich (zum Beispiel über ETFs oder Zertifikate). Sie versuchen, von den Schwankungen an den Währungsmärkten zu profitieren und investieren in Wandelanleihen kleinerer und mittlerer Unternehmen.
Auch geschlossene Fonds, mit denen Ihr Geld über viele Jahre beispielsweise in Schiffen oder Immobilien gebunden ist, schrecken Sie nicht ab. Denn Sie sehen die Chance, damit langfristig eine überdurchschnittliche Rendite zu erhalten.
Tipps für spekulative Anleger
Als risikofreudiger Anleger sollten Sie über Ihre Geldanlagen jederzeit einen detaillierten Überblick haben, sich täglich über die Entwicklung an den Finanzmärkten informieren und in Geldanlagethemen hervorragend auskennen. Sie brauchen ein hohes Maß an Flexibilität, jederzeit Zugang zu Marktinformationen in Echtzeit – und vor allem starke Nerven.
Das gilt auch, wenn Sie einen kompetenten Finanzberater oder Anlageberater an Ihrer Seite haben. Er wird sie zwar regelmäßig auf die hohen Risiken, die Sie eingehen, aufmerksam machen und sie nach Kräften unterstützen und wo nötig vor dem Schlimmsten zu bewahren versuchen – aber die Verantwortung für Ihre spekulative Anlagestrategie kann er zu keiner Sekunde übernehmen.
Ihr Musterportfolio:
- 80 Prozent Aktien (direkte Investments, Aktienfonds, ETFs, Zertifikate, Optionen etc.)
- 15 Prozent alternative Investments (z.B. Rohstoffe, Gold, Hedge Fonds)
- 5 Prozent Anleihen (z.B. direkte Investments, Anleihefonds, Anleihe-ETFs)