Ratgeber Bausparvertrag

Bausparvertrag
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Bausparvertrag – das müssen Sie wissen

Mit einem Bausparvertrag können Sie eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu günstigen Konditionen finanzieren. WhoFinance erklärt, was genau hinter einem Bausparvertrag steckt und worauf Sie achten müssen.

Der Bausparvertrag – Ihre Vorteile auf einen Blick

Ein Bausparvertrag ist ein Kombi-Angebot: Er verbindet eine Geldanlage mit einem Darlehen – in der Regel für eine Eigentumswohnung oder einen Hauskauf. Den Bausparvertrag schließt der Bausparer dabei mit einer Bausparkasse ab.

Bausparkassen sind in Deutschland die zweitgrößte Gruppe von Finanzierern im Wohnungsbau. Als Spezialinstitute dürfen nur sie Bausparverträge abschließen und Bauspareinlagen annehmen sowie Darlehen herauslegen. Dabei unterliegen sie der besonderen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Für Sie als Bausparer hat das Angebot einer Bausparkasse einige Vorteile: Ihre Sparbeiträge sind in einem Bausparvertrag sicher angelegt, und die Zinsen für das Ersparte sowie das Darlehen werden auf Dauer garantiert.

Damit ist Bausparen eine solide Sparmethode für Menschen, die nicht in Mietwohnungen leben möchten, sondern eine Wohnung oder ein Haus kaufen wollen.

So funktioniert ein Bausparvertrag

Man spricht von einem Bausparvertrag, wenn ein Bausparer einen Sparvertrag mit einer Bausparkasse abschließt. Dieser Bausparvertrag dient dabei hauptsächlich zur Finanzierung einer Immobilie.

Dafür wird zwischen dem Bausparer und der Bausparkasse eine sogenannte „Bausparsumme“ vorab vereinbart. Sie besteht aus dem vom Bausparer angesparten Kapital und dem späteren Darlehen, das die Bausparkasse gewährt.

Bei Vertragsabschluss wird ein Prozentsatz festgelegt, bis zu dem der Bausparer Kapital ansammelt, zum Beispiel 40 Prozent der Bausparsumme. Der Bausparvertrag erreicht die sogenannte „Zuteilungsreife“, wenn dieser Prozentsatz erreicht ist.

Der Bausparer erhält im letzten Schritt für den fehlenden Teil der Bausparsumme ein Bauspardarlehen. Die komplette Bausparsumme kann dann zur Finanzierung einer Immobilie verwendet werden. Auf das Darlehen hat der Bausparer bei Abschluss eines Bausparvertrags einen Rechtsanspruch, der auch vererbbar ist.

Der Staat gewährt dem Bausparer Förderungen und Zulagen. Dazu zählen zum Beispiel vermögenswirksame Leistungen, die Arbeitnehmersparzulage, die Wohnungsbauprämie und die Wohnriester-Zulage. Wer sich ein optimales Konzept erstellen lässt, kann alle Zulagen ausschöpfen und so seinen Wohnungskauf oder seinen Hauskauf leichter finanzieren.

Auch vor diesem Hintergrund ist es sehr empfehlenswert, einen kompetenten Finanzberater oder Baufinanzierungsberater hinzuzuziehen, der sich mit dem Thema Bausparen und Baufinanzierung auskennt und einen Überblick geben kann, welche Fördermöglichkeiten man im Einzelnen in Anspruch nehmen kann.

Ihr Bausparvertrag – so machen Sie’s richtig

Bausparen ist beliebt. Ein Viertel der Deutschen haben im Laufe ihres Lebens einen Bausparvertrag abgeschlossen. Viele konnten dadurch schon in jungen Jahren eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen.

Derzeit ist es besonders attraktiv, einen Bausparvertrag abzuschließen. Denn in wechselhaften Zeiten gibt es ein verstärktes Bedürfnis nach Sicherheit. Das Eigenheim bietet sich hier als eine gute Investition an.

Wenn Ihnen das Wohnen in der eigenen Immobilie wichtig ist, kann ein Bausparvertrag genau das Richtige für Sie sein. Zwar bekommen Sie beim Bausparen nur relativ niedrige Zinsen. Aber das hat auch einen Vorteil: Sie sichern sich damit frühzeitig den Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen für eine Immobilie.

Wie viel Haus wollen Sie sich einmal leisten?

Die Bausparsumme ist der Betrag, den Sie nach der Zuteilung durch die Bausparkasse für die Finanzierung Ihrer Immobilie einsetzen können. Wenn Sie bei der Finanzierung Ihrer Immobilie ausschließlich auf einen Bausparvertrag setzen, dann entscheiden Sie schon in einer frühen Phase, wie viel Haus oder Wohnung sie sich einmal leisten wollen.

Deshalb ist es in vielen Fällen sinnvoll, wenn Bausparer sich vor Abschluss eines Bausparvertrages gründlich beraten lassen. Denn der Erwerb von Immobilien ist eine langfristige Finanzentscheidung. Sie bindet Sie auf viele Jahre.

Gemeinsam mit einem Baufinanzierungsberater, Finanzberater oder Finanzierungsvermittler können Sie Antworten auf wichtige Fragen erarbeiten:

  1. Zu welchem Zeitpunkt möchte ich aus meiner Mietwohnung ausziehen und mir eine Immobilie kaufen?
  2. Wie viel Geld werde ich voraussichtlich insgesamt brauchen, um eine eigene Wohnung oder ein Haus kaufen zu können – einschließlich aller Nebenkosten (Makler, Grunderwerbssteuer etc.)?
  3. Wie viel Geld kann ich in den nächsten Jahren jeden Monat für den Bausparvertrag auf die Seite legen?
  4. Soll ich bei meiner Baufinanzierung ausschließlich auf Bausparen setzen oder ist es sinnvoll, auch andere Sparmethoden zu nutzen?

Zuteilung des Bausparvertrags

Bausparer müssen ein Bausparguthaben von 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme erreichen, damit ein Bausparvertrag zugeteilt werden kann.

Darüber hinaus gibt es weitere Kriterien für die Zuteilung. Dazu gehört unter anderem die so genannte „Bewertungszahl“. Diese wird maßgeblich davon bestimmt, wie viel der Bausparer auf seinen Bausparvertrag eingezahlt hat und wann die Einzahlungen erfolgt sind.

Die Bausparkasse errechnet zwar bei Abschluss des Vertrages den Zeitpunkt, wann das Darlehen zugeteilt wird. Sie garantiert ihn aber nicht. Entwicklungen an den Finanzmärkten und andere Faktoren können dazu führen, dass Sie als Bausparer Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Mit Ihrem Berater müssen Sie im Finanzkonzept daher einkalkulieren, dass das Geld aus dem Bausparvertrag möglicherweise erst später als erwartet frei wird.

Ihr Bausparvertrag: Früher ans Baugeld kommen

Eine frühere Zuteilung auf einen Bausparvertrag ist möglich – entweder durch Sondereinzahlungen oder indem Sie die Bausparsumme reduzieren.

Aber Vorsicht: Wer sich sein Bausparguthaben vorzeitig auszahlen lässt, riskiert deutliche Nachteile. Sie erhalten nur ein geringeres Darlehen. Staatliche Förderungen können entfallen, wenn Sie unter der gesetzlichen Bindungsfrist bleiben.

Dadurch kann das ursprünglich günstige Angebot der Bausparkasse rasch ins Gegenteil umschlagen. Falls Sie eine frühere Zuteilung für Ihren Bausparvertrag anstreben, sollten Sie einen Finanzberater oder Baufinanzierungsberater hinzuziehen. Er kann helfen, eine für Sie möglichst vorteilhafte Möglichkeit zu finden.

Das Darlehen der Bausparkasse

Sobald ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist, erhalten Sie von der Bausparkasse einen Kredit – und zwar in der Höhe, die bis zu der anfangs vereinbarten Summe noch fehlt.

Damit kann die volle Bausparsumme in die Finanzierung Ihrer Immobilie einfließen. Sie haben einen Rechtsanspruch darauf, der auch vererbbar ist.

Sollten Sie bauen wollen, obwohl Ihr Bausparvertrag noch nicht reif zur Zuteilung ist, können Sie vorab ein Darlehen für die Finanzierung einer Immobilie in Anspruch nehmen – ein so genanntes Vorausdarlehen. Das bis dahin von Ihnen angesparte Geld wird in diesem Fall als Eigenkapital gewertet. Es reduziert damit die Summe, die finanziert werden muss.

Rendite berechnen - lassen Sie sich beraten

Beim Abschluss eines Bausparvertrags kombinieren Bausparer einen Sparvertrag mit einem späteren Baudarlehen für den Wohnungskauf oder Hauskauf. Wenn Sie mit einem Baufinanzierungsrechner versuchen, die Rendite zu berechnen, kommen Sie zu keinem Ergebnis, das Ihnen weiterhilft.

Der Grund: Der Effektivzins ist bei Bausparverträgen nicht wirklich aussagefähig. Wenn Sie nicht einfach aus dem Bauch heraus entscheiden wollen, sollten Sie einen kompetenten Baufinanzierungsberater hinzuziehen, der sich mit dem Thema auskennt und für Sie die genaue Zinsbelastung ausrechnet.

Der Baufinanzierungsberater Ihrer Wahl hilft Ihnen auch herauszufinden, was für ein Eigenheim für Sie finanzierbar ist und welche Vertragsgestaltungen für Sie persönlich vorteilhaft sind.

Ein Baufinanzierungsberater kann Sie außerdem dabei unterstützen, ein optimales Konzept zu erstellen – etwa, wenn es darum geht, alle möglichen Zulagen auszuschöpfen und zur Finanzierung für den Wohnungskauf oder Hauskauf zu verwenden.

Nachteile eines Bausparvertrags

Der Abschluss eines Bausparvertrags ist grundsätzlich empfehlenswert. Dennoch gibt es einen Nachteil, der bei den Überlegungen zu dieser Form des Ansparens und der Finanzierung nicht vernachlässigt werden sollte: Der bei Vertragsabschluss berechnete Zeitpunkt der Zuteilungsreife eines Bausparvertrags wird von der Bausparkasse nicht garantiert, denn er ist von den Entwicklungen am Finanzmarkt abhängig.

Bausparer müssen deshalb häufig lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Dies kann zu einem massiven finanziellen Problem werden, wenn der Bausparer zum Beispiel andere termingebundene Vorfinanzierungen für eine Immobilie vereinbart hat. Wenn das Geld aus dem Bausparvertrag nun nicht frei wird, kann schnell ein wesentlicher Teil der Finanzierung wackeln.

Es ist empfehlenswert, sich mit einem kompetenten Baufinanzierungsberater in Verbindung zu setzen, um diese Fragen bezüglich des Vorsparens und der Finanzierung des Wohnungskaufs oder Hauskaufs frühzeitig zu klären.

Disclaimer

Die auf den Webseiten von WhoFinance bereitgestellten Kundeninformationen stellen weder eine Rechtsberatung noch eine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Finanzanlagen oder zur Vornahme sonstiger Geldgeschäfte dar. Wenn Sie Fragen zu Finanzgeschäften haben, empfehlen wir Ihnen, sich an einen spezialisierten Berater zu wenden. WhoFinance steht Ihnen bei der Auswahl des passenden Beraters gern zur Seite.