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Sep 12

12. September 2013 von WhoFinance | Newsticker

+++ WhoFinance-Ticker +++ 12. September 2013 +++

Geldanlage Studie: Banken benachteiligen Privatkunden

Deutsche Banken haben ihren Kunden massenweise Aktien angedreht, die sie selbst loswerden wollten. Das ist das Ergebnis einer Studie dreier Frankfurter Wissenschaftler, die sich auf Basis von Daten der Deutschen Bundesbank mit der Wechselwirkung von Eigenhandel und Kundengeschäft bei 102 Banken beschäftigt haben. Besonders offensiv gingen dabei Institute vor, die sich selbst eines „aktiven Vermögensmanagements“ rühmen. Kernbotschaft der Studie: Wenn eine Bank ihren Eigenbestand an einer Aktie reduziere, ist es wahrscheinlich, dass die Kunden dieser Bank ihre Position in dieser Aktie aufbauen. Kunden, die die Papiere von Banken erhalten haben, hätten eine um rund 1 Prozentpunkt niedrigere Rendite gehabt. „Es scheint ein gravierender Interessenkonflikt zum Nachteil der Investoren zu bestehen“, so Falko Fecht, Professor für Finanzwirtschaft an der Frankfurt School of Finance & Management. Seiner Ansicht nach benutzen Banken ihre eigenen Kunden dazu, Aktien günstiger loszuwerden. Denn: Will eine Bank einen größeren Posten einer Aktie loswerden und verkauft sie diesen an der Börse, ist das für sie teurer. Wie das passiert, darüber kann auch Fecht nur Vermutungen anstellen: „Ob das über Anlageempfehlungen geschieht, ob es der Kundenberater ist oder der Portfoliomanager, das können wir nicht beobachten.“ Der Befund gilt für die Jahre 2005 bis 2009, und zwar bei allen Arten von Kreditinstituten: Großbanken, Regionalbanken, Zentralinstitute, große Sparkassen und Genossenschaftsbanken. WhoFinance meint: Für Anleger kann das nur heißen, Aktieninvestments immer direkt zu tätigen.

 

Geldanlage Bankenkrise in Slowenien wird immer bedrohlicher

Bahnt sich hier der nächste Brandherd für die Euro-Zone an? Die Finanzlücken der slowenischen Banken sind so groß, dass sich die Euro-Finanzminister bei ihrem am Freitag beginnenden Treffen damit beschäftigen werden. Offenbar drängt die EZB bereits auf einen Hilfsantrag des Landes. Grund für den Klärungsbedarf mit den Euro-Partnern ist die Ankündigung der slowenischen Regierung, erstmals zwei Geldhäuser zu schließen. Dabei handelt es sich zwar nur um kleine Privatbanken, in den Euro-Mitgliedstaaten wachsen aber die Zweifel, dass die Regierung in Ljubljana die Kapitallücken im Finanzsektor selbst schließen kann. Insgesamt sollen faule Kredite im Volumen von rund 7,5 Milliarden Euro in den Bilanzen der 18 in Slowenien aktiven Banken stecken. Das entspricht mehr als einem Fünftel der Wirtschaftsleistung des Landes. Vor allem die EZB sei daran interessiert, dass Slowenien einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds ESM stelle, schreibt das „Handelsblatt“. Slowenien stemmt sich noch dagegen, Hilfen aus dem Euro-Rettungsschirm in Anspruch nehmen zu müssen.

 

Geldanlage Größte Anleihe-Emission aller Zeiten positiv aufgenommen

Die US-Telefongesellschaft Verizon Communications plant die größte Emission von Unternehmensanleihen in der Geschichte der Wall Street. Festverzinsliche Papiere im Wert von bis zu 49 Milliarden Dollar könnte Verizon laut Medienberichten ausgeben, um den Kauf der restlichen Anteile ihrer Mobilfunk-Tochtergesellschaft zu finanzieren. Die Anleihen haben nach Angaben von Marktteilnehmern eine attraktive Rendite und sind daher stark überzeichnet. Die Emission wird in acht unterschiedlich ausgestatteten Tranchen vollzogen. Die Laufzeiten erstrecken sich über drei bis 30 Jahre. In der kommenden Woche könnte Verizon weitere Papiere in Pfund und Euro plazieren, hieß es. Verizon hatte Anfang des Monats angekündigt, für 130 Milliarden Dollar in bar und Aktien den 45-Prozent-Anteil am Mobilfunkanbieter Verizon Wireless zu kaufen, den bisher Vodafone hält. WhoFinance meint: Die Nachricht von der guten Aufnahme der gigantischen Anleiheemission ist positiv für die Märkte. Denn sie signalisiert, dass Unternehmen offenbar wieder leichter Kapital aufnehmen können, um große Übernahmen zu stemmen.

 

Geldanlage Top-Ökonom erwartet vorerst keine Ende der jetzigen US-Geldpolitik

Der Chefökonom der Ratingagentur Standard & Poor’s, Paul Sheard, bezweifelt, dass die US-Notenbank tatsächlich schon im September den Ankauf von Anleihen verringert. Begründung: Die Arbeitslosenquote in den USA sei im August nur leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent zurückgegangen. Dass weniger neue Stellen geschaffen worden seien als erwartet, mache ein rasches Handeln der Fed aus seiner Sicht weniger wahrscheinlich. Gegen eine unmittelbare Abschwächung der quantitativen Lockerung spreche zudem die Inflationsrate, die zuletzt deutlich unter dem Zielwert von mittelfristig 2 Prozent lag, und der Konflikt in Syrien, der nach wie vor Unsicherheiten für die Weltwirtschaft berge. „Auch wenn der Markt damit rechnet, die jüngsten Daten sehen nicht danach aus, als müsste die Fed jetzt zwingend handeln“, sagte er. Zuletzt waren Analysten überwiegend der Meinung, die Fed werde bei ihrer nächsten Sitzung am 17. und 18. September beginnen, den Ankauf von Anleihen zu begrenzen. Seit Jahresbeginn kauft die Fed jeden Monat Staatsanleihen und Hypothekenanleihen für zusammen 95 Milliarden Dollar.

 

Geldanlage Deutsche Professoren protestieren gegen EZB-Politik

136 deutsche Wirtschaftsprofessoren haben einen Aufruf unterzeichnet, in dem die Anleihekäufe der EZB als verbotene Staatsfinanzierung kritisiert werden. Das berichtet die „FAZ“. Die Anleihekäufe der EZB seien rechtswidrig und ökonomisch verfehlt, heißt es in dem Aufruf. „Wenn die Anleihekäufe der EZB geldpolitisch motiviert wären, würde die EZB ein repräsentatives Portefeuille aller Staatsanleihen der Mitgliedstaaten oder auch privater Anleihen kaufen. Das tut sie aber nicht. Sie kauft nur Anleihen überschuldeter Mitgliedstaaten. Das ist monetäre Staatsfinanzierung“, argumentieren die Professoren. Unterzeichnet haben einige prominente Ökonomen wie der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, der frühere Vorsitzende des Sachverständigenrats, Jürgen B. Donges sowie der Finanzwissenschaftler und frühere Ministerpräsident von Sachsen, Georg Milbradt (CDU). Die Ökonomen stellen sich damit gegen einen Aufruf europäischer und amerikanischer Ökonomen von Ende Juli, der kürzlich veröffentlicht worden war und die Politik der EZB unterstützt. „Wir halten dem entgegen: Auch die EZB ist an Recht und Gesetz gebunden!“, schreiben die Professoren nun. WhoFinance meint: Der Aufruf ist ehrenhaft. Aber er wird aller Voraussicht nach nichts bringen. Denn selbst die schwarz-gelbe Bundesregierung akzeptiert stillschweigend die Anleihe-Käufe. Und egal, wer nach der Wahl regiert: Die Wahrscheinlichkeit für eine Regierung, die die EZB-Politik kritischer sieht, liegt bei Null.

 

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