Es ist verständlich, dass Ihr Euch sich über die US-Wahlen Gedanken macht. Was bedeutet das für Euer Portfolio?
US-Präsidentschaftswahlen sorgen zwar für viele Schlagzeilen, aber Ihr als Anlegerinnen und Anleger solltet Euch davon nicht beeindrucken lassen. Es ist verständlich, dass Ihr Euch über Wahlen Gedanken macht, aber für Märkte, Portfolios und Finanzpläne sind sie irrelevant. Das zeigt ein Blick auf historische Daten der letzten US-Präsidentschaftswahlen.
Präsidentschaftswahlen in den USA sind zweifelsohne wichtige Wahlen. Ihr Ausgang jedoch hatte nur einen begrenzten Einfluss auf die Märkte. Die Volatilität am Aktienmarkt im Vorfeld und direkt nach US-Präsidentschaftswahlen ist – unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt – minimal.
Politische Börsen haben oft kurze Beine, das zeigt u.a. auch der kurzfristige Rückblick. In der Finanzwelt spricht man von Baskets, wenn Ihr als Anlegerinnen und Anleger die Auswahl der Assets und Sektoren in Euren Portfolios zum Beispiel nach der vermuteten politischen Agenda einer kandidierenden Person oder nach anderen Kriterien strukturiert. Eine solche Anlagestrategie birgt Risiken. Denn die Erfolgsaussichten hängen entscheidend davon ab, ob die Erwartungen tatsächlich eintreten. Dabei sind kurzfristige Überraschungen immer möglich. Wie schnell sich das Blatt im Wahlkampf wenden kann, zeigt auch eine Analyse der Bank of America aus den vergangenen Monaten. Während Bidens Umfragewerte nach dem schwachen ersten TV-Duell dramatisch einbrachen, stieg der Wert des Trump-Baskets. Als dann Kamala Harris als Kandidatin nachrückte, zog das Harris-Portfolio davon. Das gescheiterte Attentat auf den Ex-Präsidenten begünstigte wiederum Trump-Trades. Konsequenz: Wenn Ihr Anlageentscheidungen vom Wahlkampflärm abhängig macht, müßt Ihr eine hohe Volatilität in Kauf nehmen. Zudem besteht natürlich das Risiko, am Ende auf die falsche kandidierende Person gesetzt zu haben.
Diversifikation ist oft der Schlüssel. Schaut Euch Eure Länderallokation in Eurem Portfolio an und strukturiert stark US-lastige Portfolios ggfs. etwas um.