ETF oder aktiver Fondsmanager?

Diese Frage beschäftigt viele Menschen. In den Medien fanden vor allem die ETFs in den letzten jahren großen Anklang.
Und in der Tat haben ETFs viele Vorteile. Sie sind günstig, in der Regel sehr breit gestreut und inzwischen sehr vielfältig in ihren Anlagethemen.
Für Menschen, die über einen langen Zeitraum (> 15 Jahre) investiert sein und dabei eine gute Rendite erzielen wollen sind ETFs ein interessantes Medium.
Daneben gibt es auch aktive Investmentfonds, die, wie der Name schon sagt, aktiv von einem Menschen verwaltet und gemanagt werden. Diese haben meist höhere Kosten als ETFs, können dafür auch entscheidende Vorteile gegenüber den passiven Fonds bieten.
Es gibt sogenannte Mischkonzepte, wo man nicht wie bei einem ETF ausschließlich in Aktien investiert ist, um so das Risiko auf mehrere Anlageklassen zu streuen. Auch können hier Kursentwicklungen bereits im Vorfeld antizipiert werden, sodass ein wirklich guter Fondsmanager durchaus auch eine Überperformance gegenüber dem ETF erzielen kann.
Beide Varianten haben natürlich auch Nachteile. Der ETF ist ein "dummes Investment", das heißt, eine Software kauft einen Index einfach in der aktuellen Zusammensetzung nach. Möchte man also zum Beispiel auf die Waffenindustrie oder auf Tabakkonzerne verzichten, so hat man im ETF darüber keine Handhabung. Ebenso kauft der ETF die Anteile auch von stark abfallenden Unternehmen, solange sie sich weiterhin im Index befinden, was zu Kursverlusten führen kann.
Bei aktiven Fonds sind wie bereits erwähnt die Kosten höher, also kann es sein, dass die Nettorendite entsprechend geschmälert wird. Auch ist man hier von der "Qualität" des Fondsmanagers abhängig. Schätzt dieser eine Situation falsch ein, so kann es zu Kursverlusten führen.
So einfach, wie es in manchen Podcasts oder Instagram Reels beschrieben wird, ist es oftmals nicht. Die Anlagestrategie muss zu einem selbst auch passen. Manch einer braucht ein größeres Sicherheitsgefühl, andere können mit starken Kursschwabkungen gut leben. Wie ist das Thema Nachhaltigkeit definiert und umgesetzt? Werden Kickbacks ausgezahlt? Gibt es überhaupt welche? Wie ist das Agio (meine Kunden zahlen bei mir übrigens kein Agio, auch Ausgabeaufschlag genannt).
Schauen Sie also selbst, ob Sie ihre Vermögensplanung über einen Broker für Jahrzehnte selbst in die Hand nehmen wollen und können oder ob Sie sich dazu beraten lassen möchten. Auch hier muss es für jeden Einzelnen einfach passen!