Was bedeutet Instant Payment? Welche Vorteile ergeben Sie daraus ?

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SEPA war der erste, wichtige Schritt zur Vernetzung des europäischen Bankensystems und ermöglichte schnellere und effizientere Zahlungen zwischen europäischen Banken. Neu ist das SEPA Instant, das sofortige Banküberweisungen in ganz Europa ermöglicht.

Die „Instant Payment-Verordnung", beschlossen am 7. Februar 2024 vom Europäischen Parlament, sieht vor, dass Zahlungsdienstleister wie u.a. Banken künftig dazu verpflichtet sind, ihren Kunden, sowohl Unternehmen wie auch Privatkunden an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr individuelle Zahlungen in Echtzeit („Instant Payments“) anzubieten.  Viele Banken haben das sogenannte Instant Payment schon länger angeboten, verlangten dafür aber oft zusätzliche Gebühren, die stark variierten.

Das Zahlungssystem bietet im Gegensatz zu herkömmlichen Überweisungen – diese dauern derzeit bis zu einem Bankgeschäftstag – eine unmittelbare, d.h. eine innerhalb weniger Sekunden gegebene Verfügbarkeit des Betrags auf dem Konto des Empfängers. Voraussetzung ist allerdings, dass beide beteiligten Banken an dem System teilnehmen. Wenn ebenfalls eine korrekte Kontonummer vorliegt und der bisherige Maximalbetrag (bei Privatkunden bis zu 100.000 Euro je nach Bank und individueller Kontoeinstellung) korrekt sind, landet der Betrag bereits nach wenigen Sekunden auf dem anderen Konto. Und dies, anders als bei normaler SEPA Überweisung, rund um die Uhr, an jedem Kalendertag, sogar an Sonn- und Feiertagen, also inkl. Wochenenden.

Neu geschaffene Instant-Payment-Systeme sollen bei Banken und anderen Finanzinstitute, Unternehmen aber auch Privatkunden (sog. „Verbraucher“) dafür sorgen, Geld nahezu in Echtzeit zwischen Bankkonten zu überweisen. Für Unternehmens bedeutet das, dass diese ihre Liquidität und ihren Cashflow verbessern können, da Gelder in Sekundenschnelle überwiesen werden statt bisher stunden- oder gar tagelang auf eine Freigabe warten zu müssen. Allerdings ist auch eine höhere Sorgfalt nötig, um Fehler zu überweisen (siehe Nachteile).

Diese Verordnung schafft seit 09.01.2025 den Rahmen für eine stufenweise Einführung von Echtzeit-Transaktionen und Geldtransfers in Sekundenschnelle innerhalb der EU.  Ab 2027 gelten die neuen Regeln innerhalb der EU auch für Überweisungen in anderen Währungen.

Sowohl regionale als auch überregionale Banken bieten dies entweder bereits an oder haben geplant, ihren Kunden diesen Service ebenfalls zeitnah und unkompliziert anzubieten.  

Auch Depot- und Wertpapierbanken, die mit Banken, Family Offices oder mit anderen Finanzdienstleistern arbeiten, bieten zunehmend diesen Service des Instant Payment Systems auch an. Depotbanken wie u.a. die FNZ Bank SE aus München, verwahren Investmentdepots und Wertpapiere für Kunden und bieten Kunden weitere Serviceleistungen.  Mit Echtzeitüberweisungen von Depotbanken sind Zinsgutschriften oder Verkaufserlöse aus einem Kundendepot nun ebenfalls in Sekundenschnelle ohne Extrakosten auf dem Konto der Hausbank des Kunden.

Unterschied zwischen Echtzeitüberweisung und Sofortüberweisung

Der Name Sofortüberweisung ist eher missverständlich. Im Gegensatz zur Sofortüberweisung geht die Zahlung bei einer Echtzeitüberweisung innerhalb von Sekunden, also quasi wirklich sofort, auf dem Konto des Empfängers ein.

Gibt es Nachteile durch Instant Payment?

Unterlaufen dem Bankkunden Fehler bei der Beauftragung einer Instant Payment Zahlung kann das schnelle Tempo bei solchen Echtzeitüberweisungen ein Nachteil sein. So schnell wie das Geld vom Kundenkonto in Echtzeitübertragung raus ist, geht das das Geld eben auch in Sekundenschnelle auf einem fremden Bankkonto ein. Sobald der Empfänger selbst einen Zugriff darauf hat, ist ein Rückruf auch mittels der Haus- oder Depotbank des Kunden nicht mehr möglich.

FAZIT

Mit Instant Payment werden EU-weit Gelder in Sekundenschnelle (in der Regel binnen 10 Sekunden) von einem Bankkonto auf ein anderes überwiesen. Private Verbraucher wie Unternehmen profitieren, müssen aber künftig aber genauer hinschauen, um fehlerhafte Überweisungen auszuschließen.

Frank Hohmann

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Dieser Beitrag wurde am 11.01.2025 veröffentlicht von:
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