Wie unterscheiden sich kostengünstige Depotlösungen von Lösungen mit einem sog. Versicherungsmantel ?
Mehr Ertrag durch Steuerstundung - Investment-Depot versus Lösungen Depot mit Versicherungsmantel
Für Fondsanlagen im Versicherungs-Mantel greift eine Besonderheit im Steuerrecht.
Der Versicherungsmantel sorgt dafür, dass die Abgeltungsteuer teilweise „ausgebremst werden kann, die sonst seit 2009 auf alle Kapitalerträge pauschal fällig wird.
Das funktioniert folgendermaßen: Während alle Anleger seit 2009 von ihren Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen jedes Jahr gut ein Viertel dem Fiskus abgeben müssen, bleiben Erträge innerhalb einer Lebensversicherung (kurz LV-Mantel) zunächst steuerfrei. Erst bei Entnahme fällt Steuer auf den Wertzuwachs an. Größter Vorteil: Die Steuer wird zwar nicht komplett umgangen, bis zur Entnahme aber gestundet.
So profitiert ein Anleger während der Laufzeit der Versicherung vom vollen Zinseszinseffekt, während die Abgeltungsteuer in Depots ohne LV-Mantel die Gewinne abschmilzt. Inzwischen ist immer mehr bekannt, dass es in vielen Fällen sinnvoller sein kann, statt einer Verrentung des Kapitals (lebenslange Rentenzahlung) lieber die Kapitalauszahlung zu wählen oder nur Teilkapitale zu entnehmen, während der Rest des „Geldtopfes“ für Sie als Kundin/ Kunde einfach weiterarbeitet.
Verschiedene Modellrechnungen diverser Anbieter zeigen, dass der im LV-Mantel vor dem regelmäßigen Zugriff des Fiskus geschützte Ertrag nach 15 Jahren Laufzeit um bis zu 20 Prozent höher ist als in normalen Depots, die seit 2009 der Abgeltungsteuer unterliegen.
Auf die weiteren inzwischen geänderten steuerlichen Regeln beim Investmentdepot (Stichwort Investmentsteuerreform 2019 – seit dem u.a. steuerliche Vorausbelastung durch Vorabpauschale) verzichte ich an dieser Stelle, um die Darstellung einfach zu halten.
Vermögende Kunden nutzen schon lange solche Lösungen als (legales) Gestaltungsinstrument, um gezielt und kostengünstig bspw. im Rahmen steuerlicher Freibeträge Vermögen auf nahe Angehörige wie Kinder, Enkelkinder zu übertragen.
Seit einigen Jahren sind in Deutschland wie Liechtenstein auch immer mehr Lösungen, früher vermögenden Kunden vorbehalten, inzwischen auch für den „Otto-Normal-Kunden“ für freie Finanzberatern und Versicherungsmakler verfügbar.
Dies gibt es entweder als - klassische Provisionslösung (Vergütung in der Versicherungsprämie enthalten, im Fachjargon spricht man von „Brutto-Tarifen“), und werden überwiegt bei Versicherungsvertretern , die ausschließlich für Ihre Versicherung vermitteln, aber auch Maklern angeboten. Alternativ stehen aber auch sogenannte „Netto-Tarife“ (Vergütung gegen Honorar außerhalb des Vertrages, belastet den Vertrag nicht mit Kosten) zur Verfügung. Diese sind bei freien Beratern und einer zunehmenden Anzahl von Maklern erhältlich.
Fazit: Netto-Tarif-Lösungen sind transparent, kostengünstig und lohnen auch für den kleineren Geldbeutel. Richtig angewendet, verbessern sie das Anlageergebnis um bis zu 20-30% (durch steuerliche Optimierung und Zinseszinseffekt).
Frank Hohmann, Experte für Kapitalanlagen und steueroptimierte Anlagelösunmgen, auch für größere Vermögen, auch zur Übertragung in die (über-)nächste Generation